„Kuckucksdiele“ wird wachgeküsst: Geraer Traditionsgaststätte hat neuen Eigentümer
![© Peter Michaelis - Spyridon Gkogkas in der Kuckucksdiele. Er hat bereits eine Gaststätte in Gera neu belebt.](/templates/yootheme/cache/fa/239568099_1694695557_v16_9_1200-faa95354.webp)
Gera. Der Geraer Gastronom Spyridon Gkogkas kauft die Traditionsgaststätte und will sie wiederbeleben. Wie es dazu kam und was er vorhat:
Vor großen Fußstapfen scheut er sich nicht. In wenigen Tagen feiert Spyridon Gkogkas den ersten Geburtstag seines Restaurants „Oscar“, mit dem er das ehemalige „Paulaner“ in der Humboldtstraße neu belebte. Und nun möchte der gebürtige Grieche einer weiteren gastronomischen Institution der Stadt neues Leben einhauchen. Er hat die „Kuckucksdiele“ in Gera-Heinrichsgrün gekauft.
Die über 100-jährige Geschichte der Traditionsgaststätte am Geraer Stadtwald war im Herbst 2022 durch den Tod des langjährigen Betreibers und Eigentümers jäh unterbrochen worden. Jetzt, ein Jahr später, gibt es den Ausblick auf neue Kapitel dieser Gaststätten-Geschichte. Weiterschreiben will sie Spyridon Gkogkas mit seiner Familie. „Weil die Familie hilft, ist die Entscheidung nicht schwer gefallen“, sagt er bei einem Vor-Ort-Termin mit Marcel und Dieter Weidener. Deren Geraer Immobilien-Unternehmen war mit dem Verkauf des Restaurants samt 4000 Quadratmeter großem Grundstück beauftragt worden.
Charakter, Ausrichtung und Name sollen erhalten bleiben
„Wir waren vor etwa zehn Jahren mit der Familie erstmals hier, als Gäste, und ich hatte mich damals schon verliebt in das Restaurant, in dem aus jeder Ecke die Liebe zum Detail und zur Gastronomie sprang“, erinnert sich der 53-jährige Gastronom. Damals arbeitete er noch im Geraer Restaurant „Knossos“, wo er bis zur Eröffnung seines eigenen Lokals „Oscar“ als Koch tätig war. „Ich habe damals dem Besitzer der Kuckucksdiele gesagt, wenn er jemals verkaufen möchte, soll er an mich denken.“ Es sei fast so etwas wie Schicksal, sagt er, auch wenn der Hintergrund natürlich traurig ist. „Aber so ein Objekt muss weiterleben.“
Und das soll es weitgehend unverändert, sagt Gkogkas. „Sicher werden wir modernisieren, werden ein bisschen was an der Einrichtung machen, aber der Charakter soll erhalten bleiben.“ Und ebenso die Ausrichtung: traditionelle, deutsche Küche. Selbst der Name soll voraussichtlich bleiben, er hat sich etabliert. „Es gab in der Vergangenheit Situationen, da wollte ich mit der Familie schön deutsch essen gehen, aber wohin?“ Danach gefragt denkt er sofort an den Klassiker, die Thüringer Klöße mit Roulade, aber auch ein gutes Gulasch verbindet er mit dieser Art der Küche. Trotzdem will der künftige Betreiber natürlich auch seine Handschrift hinterlassen, etwa was den hohen Anspruch an die Fleischqualität angeht.
Start voraussichtlich Anfang des kommenden Jahres
Mehr ins Detail gehen will er noch nicht. Noch wird es auch etwas dauern mit der Neueröffnung der „Kuckucksdiele“. Zum einen tritt Spyridon Gkogkas in den nächsten Tagen den vierwöchigen Familienurlaub in Griechenland an, zum anderen beginnen erst danach die Arbeiten des Einrichters, die sicher auch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Nicht zu vergessen die zwei bis drei Wochen, in denen sämtliche Gerichte in der Karte probegekocht werden, sagt er und orientiert auf einen Start Anfang des kommenden Jahres.
Spyridon Gkogkas blickt zuversichtlich nach vorn und ist zufrieden mit seiner Entscheidung, und das gelte auch für seine Kinder, sagt er. Froh sind auch Marcel Weidener und Vater Dieter Weidener, „darüber, dass wir, den richtigen gefunden haben und diese schöne Gaststätte in die richtigen Hände übergeben konnten“. Die Bücher waren weit im Voraus gefüllt, sagt er. Und das Gasthaus selbst mit seinen knapp 300 Plätzen innen und außen sei gut ausgestattet und gepflegt gewesen – gute Voraussetzungen also, um die Ausflugsgaststätte wiederzubeleben.
Quelle: OTZ